Eines Tages wurde ihr der Brotberuf als Büroangestellte zu eintönig. So entschloss sie sich ihre Kreativität auszuleben und gründete mit der „Stoffzauberei“ ein Zentrum für Kreativität, innovatives Gestalten, Kommunikation und Sozialengagement. Neben Stoffen und Garnen verkauft sie dort auch selbst hergestellte Produkte, organisiert und veranstaltet Workshops, in denen Interessierte verschiedenste Handwerkstechniken erlernen und macht sich für soziale Projekte stark. Ihr Name: …
 
Brigitte Cerny
 
Alter?
Noch 46.
 
Beruf?
Textilkünstlerin und im täglichen Leben auch noch Angestellte.
 
Wohnort?
Zöbing 
 
Moderation:
Brigitte Cernys Wohnhaus ist gleichzeitig ihr Wirkungs- und Schaffensbereich. Mit viel Liebe und Kreativität hat sie in einem ehemaligen Stall ihr Geschäft eingerichtet. Vom Stall ist heute nichts mehr zu bemerken. Etliche kunstfertige Details und selbst hergestellte Produkte aus verschiedensten Stoffen bestimmen das Bild. Die Entscheidung für den Aufbau der Stoffzauberei traf sie nach einem einschneidenden Erlebnis vor etwa sieben Jahren.
 
Cerny:
Ich habe ein Schlüsselerlebnis gehabt – da war ich 40 – und wollte mich beruflich verändern. Und dann ist mir von vielen Seiten her gesagt worden, bei den Firmen, ich bin zu alt. Und dann war so die Nachdenkphase – das kann doch nicht wahr sein. Und Farben und Stoffe haben mich immer interessiert. Und kreativ war ich auch schon immer. Daher war ich dann eigentlich sechs Jahre fast schwanger mit meinen Gedanken oder fünf Jahre schwanger, mich selbstständig zu machen in der Kreativrichtung. Und das ist es dann effektiv auch geworden.
 
Moderation:
Die Idee zur Stoffzauberei, in der Brigitte Cerny von Spielsachen über Wandbehänge bis hin zu Taschen alles Mögliche herstellt, kam durch die Liebe zum Stoff. Den Ausschlag zur Umsetzung der Idee brachte schließlich der Go public-Lehrgang des WIFI, in welchem sich Selbstständige oder die, die den Sprung in die Selbstständigkeit planen, grundlegendes Know-how in Vermarktung und Management erarbeiten.
 
Cerny:
Das ist aufgebaut gewesen ein halbes Jahr lang. Und es wurde sehr intensiv über Social Media, über Öffentlichkeitsarbeit eben, auch über Texten und wie mache ich einen Pressefahrplan, was gehört alles dazu – das wurde sehr intensiv bearbeitet. Aber auch eine Analyse meines Geschäftes. Und jedes Mal wurde jeder für sich, hat für sein eigenes Geschäft oder für seine eigene Selbstständigkeit erarbeitet – und damit war das nicht irgendetwas Virtuelles, sondern etwas ganz Persönliches, und sehr hilfreich natürlich für jeden selbst.
 
Moderation:
Diese Ausbildung neben ihrer Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen war nicht immer ganz einfach für Brigitte Cerny. Aber es hat sich ausgezahlt. Durch den Go public Lehrgang entschloss sie sich in der Stoffzauberei Schwerpunkte zu setzen. So baut Brigitte Cerny auch auf Social Media.
 
Cerny:
Netzwerken ist ganz wichtig. Und je kleiner das Unternehmen als EPU ist, umso wichtiger ist Netzwerken. Da ist natürlich auch Facebook, aber es ist sehr viel auch Öffentlichkeitsarbeit im Bereich von Zeitungen. Soziale Engagements, die man dann auch wieder weitergeben kann. Wir nähen Brustkrebsherzen. Die sind eine Aktion für die Spitäler. Die einfach eine Gratisaktion sind. Ein großes Seelenpflaster für die Damen, die das brauchen.
 
Moderation:
Die Ausbildung auf dem WIFI hat Brigitte Cerny geprägt und ihr auf den richtigen Weg geholfen.
 
Cerny:
In Summe war es eine absolute Bestätigung von dem, was ich gefühlsmäßig gemacht habe. Dass es einfach jetzt fundiert ist und durch die Analyse ich auch meine Kundenrichtungen einschränken konnte. Der Lehrgang war für mich eine große Hilfe in Richtung, sich selber einschränken und nicht alles machen. Das hat mir sehr viel geholfen.
 
Moderation:
Wenn Brigitte Cerny ihre derzeitige berufliche Situation mit ihrer früheren vergleicht, ist sie sehr zufrieden. Stolz macht sie, dass sie mit ihrer Kreativität nun auch anderen Menschen Freude bereiten kann. In Zukunft möchte sie durch den Ausbau der Stoffzauberei ihren Nebenjob an den Nagel hängen und sich ausschließlich auf dieses Projekt konzentrieren.
 
Cerny:
Meine große Vision ist, dass diese Stoffzauberei ein Kommunikationszentrum wird, um alte Handwerke miteinzubauen und auch der älteren Generation die Möglichkeit zu geben, auf einen Tratsch vorbeizukommen. Einfach um auszutauschen, was zu tun ist. Was haben Sie getan? Was nehmen Sie mit? Und was kann ich mit meinen eigenen Sachen arbeiten. Und diese Vision, dass es eben ein Muss ist für viele, einfach vorbeizuschauen, auch wenn sie nicht einkaufen. Nur, um hereinzuschauen und hereinzuschneien.
 
Moderation:
Brigitte Cerny ist ein Paradebeispiel von jemandem, der sich nach dem Sprung in die Selbstständigkeit einen Traum erfüllt hat. Menschen, die auch neu durchstarten wollen, legt sie Folgendes nahe.
 
Cerny:
Man muss in sich selbst hineinhören. Will ich es? Aber auch wissen, dass es sehr, sehr viel Doppelbelastung eine große Zeitlang ist. Und man muss sich auch mit seinem Partner absprechen, weil alleine hätte ich es nicht geschafft.
 
Moderation:
Wissen bedeutet für mich …
 
Cerny:
Die Macht, die eigenen Ideen umzusetzen
 
Moderation:
Das brauche ich für gutes Lernen:
 
Cerny:
Einen guten Kaffee, sehr gute Unterlagen und meinen Garten
 
Moderation:
Drei Eigenschaftswörter, die mich beschreiben:
 
Cerny:
Positiv denkend, meistens fröhlich und kreativ